In diesem Beitrag beschreibe ich, wie man selbst durch kollaborative Tools effizienter und zeitökonomischer arbeiten kann, aber auch durch gemeinsames Denken zu völlig neuen Lösungsideen kommen kann.
Da ich finde, dass das auch für SchülerInnen ganz wichtige Kompetenzen sind, gibt es zu jedem Abschnitt auch Ideen für den Einsatz im Unterricht.
Ich arbeite sehr gerne mit KollegInnen zusammen – viel lieber als alleine, weil dabei immer Dinge entstehen, auf die ich alleine gar nicht gekommen wäre, z.B. um Ideen für ein Projekt zu sammeln, ein Thema zu erschließen oder Ideen für eine Aktivität zu sammeln. Daher finde ich es total wichtig, auch SchülerInnen die Gelegenheit zu geben, diese Kompetenz zu erproben und zu perfektionieren.
In unserer modernen Arbeitswelt ist Kollaboration eine der vier Schüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts – neben Kommunikation, Kreativität und kritischem Denken! Das zeigt das oben abgebildete 4K-Modell des Lernens. Ein weiterer Grund, Kollaboration sowohl in den eigenen Workflow einzubinden als auch die Grundhaltung sowie Arbeitsweisen weiterzugeben.
Gerade digitale Tools eröffnen in diesem Bereich ganz neue Möglichkeiten. Wenn man weiß, wie man diese gezielt nutzen kann, lässt sich auch im eigenen Arbeitsalltag viel Zeit sparen, die man sonst mit nervigem Zwischenspeichern, Dokumentvergleichen, Recherchen oder Zusammenkopieren verbringen würde.
In der Praxis stelle ich allerdings oft fest, dass auch gerade digital versierte KollegInnen noch relativ altbackene Arbeitsweisen verwenden.
Ein Beispiel: Gemeinsam ein Konzept oder einen Text schreiben
Methode 1, sehr zeitintensiv: Textdokument und Mail – NEIN!
Es wird ein Text-Dokument erstellt, der erste schreibt, schickt per Mail weiter, der nächste schreibt weiter, schickt weiter etc. Auch wenn man Änderungen per „Änderungen nachverfolgen“ und mit Kommentarfunktionen sichtbar macht, ist das Ganze recht mühsam. Niemand darf z.B. gleichzeitig schreiben, sonst gibt es ein Versionschaos.
Methode 2, schon etwas besser: Textdokument und Cloud-Speicher – eigentlich aber auch NEIN!
Bei dieser Methode muss man immer noch aufpassen, dass man nicht gleichzeitig mit jemand anderem arbeitet, aber das Herummailen entfällt schon einmal. Hier liegt die gemeinsam bearbeitete Datei in einem Cloud-Speicher (z.B. Dropbox, TeamDrive, GDrive, NextCloud), und jeder kann darauf zugreifen. Man öffnet die Datei, macht Änderungen, speichert wieder ab. Daraufhin synchronisiert sich diese Version bei allen, die im Team mitarbeiten und für die das Cloud-Verzeichnis freigegeben ist. Idealerweise legt man noch eine Textdatei in das Verzeichnis, die nochmal benennt, wer gerade das Schreibrecht hat (falls man nicht auf die Dateiverwaltung der Cloud vertrauen mag, die meiner Erfahrung nach öfter zu Versionskonflikten führt).
Diese Arbeitsweise nutzen schon recht viele KollegInnen – gut so!
Methode 3: Echte Kollaboration – JAAAAAA!
Inzwischen gibt es aber WIRKLICH kollaborative Möglichkeiten, mit denen sich richtig gut Zeit sparen lässt. Meine Lieblingstools, die ich im Alltag sehr gerne nutze, stelle ich hier vor:
- einen einfachen Text gemeinsam schreiben: ZumPad oder YoPad
- Tabellen gemein erstellen: Cryptpad
- Graphisch gemeinsam arbeiten – A Web Whiteboard – AWW
- Gemeinsam Fotocollagen erstellen: strange.garden
- einen komplexen Text gemeinsam schreiben: MS Office 365, Google Docs
- Gemeinsam Ideen und Materialien auf digitalen Pinnwänden sammeln: Padlet, Flinga & Co
- Gemeinsam eine Mindmap schreiben: TeamMapper von kits.blog
- Ausblick: ganze Textsammlungen kollaborativ erstellen: Wikis oder WordPress
Einen einfachen Text gemeinsam schreiben: Etherpads
Um einfach mal nur schnell
- mit anderen Ideen zu sammeln,
- ein Konzept zu entwerfen,
- eine Fragesammlung zusammenzustellen,
- eine Gliederung für ein Treffen vorzubereiten,
- eine Textpassage zu optimieren
- Ausblick: Ganze Textsammlungen bzw. größere Online-Projekte kollaborativ erstellen: Wikis oder WordPress
ohne dass es dabei auf das Layout ankommt oder komplexe Strukturen entstehen sollen (z.B. für einen Artikel, ein Designprodukt), verwende ich gerne einfache Etherpads. Diese kann man binnen 10 Sekunden erstellen, sie stehen online für eine bestimmte Zeit zur Verfügung und per geteiltem Link kann man viele Personen einladen mitzuarbeiten.
Ein Ehterpad ist schnell erstellt:

Man geht auf die Internetseite, gibt einen beliebigen Titel ein und klickt auf erstellen. Dann geht es los. Es erscheint ein leeres Textdokument, in das alle schreiben können. Um andere einzuladen, verschickt man den Link zum Pad.
Etherpads gibt es im Internet viele – diese beiden sind meine Lieblingstools, weil sie Wert auf Datenschutz legen und in Deutschland gehostet sind:
Die Urmutter aller Etherpads ist wohl ZumPad von der Zentrale für Unterrichtsmedien, einem gemeinnützigen Verein: https://zumpad.zum.de
Etwas klarer im Layout und dadurch etwas einfacher zu handhaben ist YoPad, ein Angebot von jugend.beteiligen.jetzt als Kooperationsprojekt aus Stiftung, Verein und Bundesministerium Familie aus Berlin: https://yopad.eu
Hier stellt Nele Hirsch das YoPad als eines von zwei Tools vor (am Anfang Flinga, s.u.):
Und was kann man jetzt damit z.B. auch mit SchülerInnen machen? Ein paar Ideen:
- Gemeinsam eine Ideen- oder Fragensammlung zu einem Thema erstellen
- Gemeinsam einen Text schreiben: z.B. eine Erzählung, ein Gedicht, verschiedene Enden einer Geschichte
- Eine Schreibkonferenz umsetzen: In einen SchülerInnentext (im Original reinkopieren) – noch besser einen fiktiven, nicht so tollen Text (z.B. Bewerbung) schreiben alle Verbesserungsideen rein, die dann wertschätzend (!) erläutert werden. Danach werden Tipps gesammelt und notiert.
- Eine Linksammlung pflegen zu einem Sachunterrichtsthema, Links zur Verfügung stellen
Tabellen gemeinsam erstellen: Cryptpad
Mit Etherpads könnte man theoretisch auch komplexere Informationen sammeln, aber das wird schnell unübersichtlich. Besonders gut sind hier kollaborative Tabellenwerkzeuge, z.B. das Tabellenmodul von Cryptpad (wobei man auch ganz normale Texte mit Cryptpad erstellen könnte, aber da verwende ich lieber die oben genannten deutschen Seiten):
Ein Kurzüberblick zum gesamten Tool inkl. Tabellen findet sich hier:
Und das kann man damit machen:
- mit SchülerInnen gemeinsam Tabellen erstellen, z.B. Informationen sammeln
- Terminabsprachen und Terminlisten in einer Gruppe zusammentragen und abstimmen (Namen am besten anonymisieren, z.B. Initialen verwenden)
Graphisch gemeinsam arbeiten – kollaboratives Whiteboard zum Zeichnen oder für handschriftliche Zusammenarbeit: A Web Whiteboard AWW
Möchte man zusammen mit anderen auf einer virtuellen, digitalen, gemeinsamen Tafel gemeinsam über Zeit- und Ortsgrenzen hinweg Ideen sammeln, auch vielleicht handschriftlich (per Tablet und Stift), könnte man ein kollaboratives Whiteboard verwenden. Hier ist mein Favorit „A Web Whiteboard AWW“, weil es ohne Anmeldung funktioniert, somit schnell einsatzbereit ist und eine gute Handhabung bietet, also intuitiv nutzbar ist und eine unendliche Zeichenfläche bietet:
Hier eine kurze Einführung:
Mit so einem kollaborativen Whiteboard kann man zum Beispiel:
- gemeinsam Ideen sammeln (Mindmap) – tatsächlich viel freier als mit einer kollaborativen Mindmapping-Software (da gäbe es ja auch viele Tools)
- Wortfelder sammeln
- Gruppen visualisieren: Mit wem möchte ich zusammenarbeiten? Ich schreibe mich einfach zur entsprechenden Gruppe
- Für alle visuell à la gemeinsames FlipChart Gedanken festhalten
- gemeinsam sketchnoten
- gemeinsam ein Kunstwerk erstellen, z.B. im Distanzunterricht (idealerweise nutzt man die Seite dann mit Tablet inkl. Stift)
Gemeinsam Fotocollagen erstellen: strange.garden
Kürzlich hat Nele Hirsch ein neues, kleines, freies und kollaboratives Tool vorgestellt, das ich einfach klasse finde, um mit kleinen Kindern oder schwächeren SchülerInnen visuell Ideen per Fotokamera zu sammeln, auch von zu Hause aus, und dann in einer gemeinsamen Fotocollage zusammenzutragen. Zwei Beispiele:


Hier kommt man zur Internetseite:
Als Lehrkraft erstellt man einen „strange.garden“ und teilt den Link mit den SchülerInnen. Diese öffnen ihn am besten mit einem Mobilgerät, das sie herumtragen können und eine Kamera hat: Sie fotografieren dann z.B. Obst und Gemüse. Das Tolle: Das Foto wird automatisch freigestellt und in den Garten hochgeladen. Danach kann man die Einzelbilder noch clustern, d.h. verschieben und Titel hinzufügen, z.B. zur Wortschatzförderung hier Wort inkl. Artikel sowie Oberbegriffe.
Ideen für den Einsatz im Unterricht:
- Wortschatzarbeit: Wortfelder sammeln, benennen und semantische Relationen visualisieren (z.B. Ober- und Unterbegriffe, Teil-Ganzes-Beziehungen, …)
- Kunst: Gemeinsam ein Kunstwerk bzw. eine Collage erstellen. Fotografiert werden können eigene Zeichnungen, Muster, Naturelemente, Wörter, Texte, …
- Rechenwege von offenen Aufgaben sammeln: per Hand geschriebene Rechenwege abfotografieren und danach anhand der Collage vorstellen
- Stimmungsbarometer: Einen Gegenstand oder ein Kuscheltier fotografieren, der zeigt, wie es mir heute geht
- Warm-Up: Kaffeetassen fotografieren, Mittagessen fotografieren und evtl. noch etwas persönliches dazu sagen (per extra Kanal) oder schreiben
Komplexere Texte mit Layout etc. schreiben: Klassische Office-Anwendungen mit Dokumentenfreigabe nutzen
Wer komplexere Texte gemeinsam schreiben möchte (z.B. einen Artikel für eine Zeitschrift, ein Konzept, einen Lebenslauf), bei denen es auch auf das Layout ankommt und das später z.B. auch gedruckt werden soll, ist allerdings mit mächtigeren Tools besser bedient, z.B. mit freigegebenen MS Office 365-Dokumenten oder einem freigegebenen Google Docs-Dokument. Hier benötigt man im Gegensatz zu Etherpads ein angelegtes Konto, das aber oft kostenfrei ist.
Grundsätzlich geht das dann so:

Ich verwende dazu gerne Google Docs, weil man sich hier kostenlos ein Konto anlegen und dann loslegen kann (bzw. haben viele auch schon ein Google-Konto und können dann die Funktion einfach nutzen). Eine Anleitung findet sich in diesem Video, wobei hier die Freigabe an bestimmte Personen (Mailadressen) erfolgt. Alternativ kann man auch einen Freigabelink erzeugen. Und jeder, der dann diesen Link hat, kann das Dokument beabeiten – diese Variante ist natürlich nicht so sicher, aber oft einfacher zu handhaben.
Wenn wir gemeinsam Dokumente schreiben, z.B. auch Fachartikel, stelle ich immer wieder fest, dass viel mehr entsteht als beim Arbeiten alleine, getreu dem Motto: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, im Sinne systemtheoretisch-konstruktivistischer Herangehensweisen. Ich werde plötzlich (Mit-)Autorin von Dingen, auf die ich alleine nie gekommen wäre!
Gemeinsam Ideen und Materialien auf digitalen Pinnwänden sammeln: Padlet, Flinga & Co
Möchte man verschiedenste Multimeldia-Inhalte (z.B. Text, Audio, Links, Videos, …) gemeinsam sammeln und mit anderen teilen, eignen sich digitale Pinnwände. Mein Lieblingstool hier ist „Padlet“. Auch mit dem kostenfreien Account kommt man hier schon sehr weit:
Ein sehr gutes Tutorial hat mein Kollege Thomas Moch vom lernsachen-Blog erstellt, der hier erklärt, wie man mit Padlet ein digitales Klassenzimmer anlegen kann:
Besonders schön ist, dass es verschiedene Vorlagen gibt, um digitale Pinnwände zu erstellen:
- Wand: Inhalte als Ziegelsteine mauerartig anordnen
- Leinwand: Inhalte beliebig gruppieren, clustern, verbinden
- Liste: Inhalte in einer Reihe anordnen
- Storyboard: Inhalte in einem Gitter anordnen
- Regal (meine Lieblingsvorlage): Inhalte tabellarisch strukturieren
- Unterhaltung: Einen Chat simulieren
- Karte: Eine Karte über Punkte mit Inhalten versehen
- Timeline: Eine Zeitleiste gestalten
Pädagogisch ergeben sich damit unheimlich viele Anwendungsmöglichkeiten:
- Mindmap zu einem Unterrichtsthema, um z.B. die Ergebnisse einer Internetrecherche zu sammeln
- Als Wortschatzsammlung zu einem Thema
- als Bookmark-Sammlung
- als Kanban-Board: Regal mit den drei Spalten „Aufgaben“, „in Bearbeitung“, „Erledigt“, um Teamaufgaben zu verteilen
- als Pinnwand zu einer Veranstaltung, um Materialien zu verteilen
- als digitales Bücherregal, wobei jede Karte ein Buch darstellt, vgl. Projekt „digitales Bücherregal„:
Das Besondere ist also, dass man sich nur in ein Tool einarbeiten muss, aber eigentlich durch die vielen Vorlagen (Mindmap, Wand, Zeitleiste, …) unheimlich viele kollaborative Prozesse damit gestalten kann.
Kollaborativ in Mindmaps Ideen sammeln: Der TeamMapper von kits.blog
Auch Mindmapping bzw. Brainstorming geht inzwischen kollaborativ, ohne App-Installation einfach im Browser und gratis ohne Kontoerstellung: Mit dem neuen Tool TeamMapper von kits.blog:
Die Seite aufrufen, ausprobieren anklicken und loslegen ausgehend vom Zentrum weitere Unterknoten zu erstellen. Will man das Ganze gleichzeitig mit anderen evtl. auch über Zeit- und Ortsgrenzen hinweg tun, lädt man per Link zu gemeinsamen Bearbeitung ein. Das Layout ist finde ich sehr ansprechend!
Anwendungsideen:
- Ideen im Rahmen einer Projektinitiative gemeinsam zusammentragen
- Wortschatz zu einem Thema sammeln, um z.B. einen Lesetext vorzuentlasten (am besten mit Artikeln!), evtl. dazu vorher und nachher eine Mindmap erstellen und stolz den Lernzuwachs vergleichen
- ein Wortfeld sammeln, z.B. gehen
- Hierarchien und Kategorien sammeln, z.B. Gliederung eines Textes in Deutsch, Schlüsselwörter für Rechenoperationen in Mathe, Berufe bei der Berufsvorbereitung
- Vorentlastung von Lesetexten oder Nachbereitung bzgl. Sinnentnahme
- …
Auf der Site kits.blog gibt es bei den Tools auch noch weitere tolle Angebote: Z.B. auch Etherpads, Excalidraw oder mindwedel!
Ganze Textsammlungen bzw. größere Online-Projekte kollaborativ erstellen: Wikis oder WordPress
Möchte man nicht nur einen Text gemeinsam erstellen, sondern ein ganzes Projekt oder eine Textsammlung, eigenen sich z.B. Wikis: Mit Hilfe von Wiki-Software können mehrere AutorInnen gemeinsam verlinkte Texte (Internetseiten) verfassen, wobei zusätzlich die Änderungsschritte per History nachvollziehbar bleiben. Das bekannteste Wiki-Beispiel ist Wikipedia – hier kann jeder mitschreiben.
Im schulischen Bereich nutze ich meist das Wiki-Plugin von mebis (also das bayerische moodle 🙂 ).
Noch mächtiger sind natürlich Content-Management-Systeme (CMS), mit denen man ganze Webpräsenzen erstellen kann. Kostenlos im Google-Account dabei ist z.B. blogger.com. Auch die Basisversion von wordpress.com ist kostenlos – damit ist diese Website erstellt.
Zusammenfassung
Hier der Versuch eines tabellarischen Kurzüberblicks über die genannten Tools:
Tool | Link | Kosten | Anmeldung | Max. Pers. | Inhalte | Besonderheiten |
ZumPad | https://zumpad.zum.de | gratis | keine | unbegrenzt | Text | Urmutter aller Etherpads |
YoPad | https://yopad.eu | gratis | keine | unbegrenzt | Text | Vereinfachte Handhabung |
Google Docs | https://docs.google.com | gratis | Lehrkraft | unbegrenzt | Text, … | Komplexere Texte und Artikel schreiben, History |
CryptPad | https://cryptpad.fr | gratis | Evtl. Lehrkraft | unbegrenzt | Text Tabellen Präsent. Umfrage Kanban… | Eigenes Drive bei Anmeldung, Dokumente länger verfügbar Viele Inhalte Empfehlung: Tabellen, evtl. Umfragen |
Strange.garden | https://strange.garden | gratis | keine | unbegrenzt | Fotos | Sehr einfaches Tool, um Fotocollagen zu erstellen bzw. Ergebnisse aus der realen Welt kollaborativ zu sammeln Sehr ästethisch, Bilder werden aut. freigestellt |
Padlet | https://padlet.com | Basis-Version kostenlos (3 Padlets) | Lehrkraft | unbegrenzt | Datei, Link, Foto, Video, Ton, Zeich-nen, Ort | Verschiedene Layout-Vorlagen Sehr ästhetische Gestaltung Intuitive Bedienung Vielfältigste Einsatzmöglichkeiten |
TeamMapper | https://map.kits.blog | gratis | keine | unbegrenzt | Mindmaps | Geniales, einfach zu nutzendes Mindmapping-Tool mit allen Basisfunktionen, das im Browser läuft und somit ganz unkompliziert verwendbar ist. Die anderen Tools auf der Site sind auch sehr spannend! |
Wakelet | http://wakelet.com | Basis-Version kostenlos | sammeln ja, lesen nein | unbegrenzt | Links, Medien | Schöne Umsetzung für geräteübergreifende oder gemeinsame Linksammlungen Für dig. KlaZi etwas unübersichtlich |
Wiki | Mebis-Aktivität: https://mebis.bayern.de | gratis (Bayern) | Lehrkraft, SchülerInnen | unbegrenzt | Text, Ton, Bild, Video, Links, … | Hyperlink-Textsammlungen kollaborativ erstellen Medien einbetten (Links, hochladen) |
Meine Auswahlkriterien für die Tools
Abschließend möchte ich noch meine Auswahlkriterien für die gewählten Tools nennen – trotzdem ist die Auswahl natürlich subjektiv und wahrscheinlich enstehen gerade im Moment viele neue kollaborative Möglichkeiten im Netz.
- Idealerweise ohne Anmeldung für Lehrkraft nutzbar, also sogenannte „Instant-…“-Tools – für komplexere Tools ist dieses Kriterium allerdings nicht umsetzbar (z.B. komplexere Dokumente, Wikis, Websites)
- Großes kreatives Potential für pädagogische Prozesse
- Intuitives Design und einfache Bedienung (Usability), besonders auch für schwächere SchülerInnen oder EinsteigerInnen
- Möglichst datensparsam und DSGVO-konform einsetzbar: Wenige hier genannte Tools sind nicht in der EU gehostet, hier muss man besonders aufpassen und sollte keine personenbezogenen Daten verwenden – bzw. bei Nutzung mit SchülerInnen nur mit Einverständnis der Eltern
- Ohne Anmeldung für SchülerInnen nutzbar
- Kostenlos nutzbar bzw. erschwinglich (z.B. bei Power-Nutzern)
- …
Und was gibt es noch?
Neben den angesprochenen Klassikern gibt es noch viele weitere Tools, die teilweise sogar ganz frei und ohne Account für kollaborative Ziele genutzt werden können:
- Mit den Tools von oncoo.de lassen sich viele analoge Methoden auch digital kollaborativ umsetzen. Alle Angebote sind ohne Login schnell nutzbar, und die SchülerInnen können anonym teilnehmen: Es gibt eine Kartenabfrage, ein Helfersystem, ein Lerntempoduett, digitale Placemats sowie eine digitale Zielscheibe, um eine Unterrichtsstunde oder einen Vortrag zu evaluieren. Das Tool kommt aus Deutschland, ist kostenlos und laut Anbieter datenschutzkonform.
- Die Seite kits.blog bietet viele toll, browserbasierte Tools ohne Anmeldung (z.B. einen Wortwolken-Generator, einen Mindmapping-Tool). Einige davon sind auch kollaborativ nutzbar, nämlich das Etherpad sowie Excalidraw. Die Tools kommen aus Deutschland, sind laut Anbieter datenschutzkonform und lassen sich ohne Login nutzen.
- Mit https://pinnet.eu kann man Post-Its auf eine gemeinsame virtuelle Pinnwand kleben und nach Kategorien ordnen bzw. anordnen lassen. Das Tool ist ohne Login nutzbar und kommt aus Berlin. Es ist nach Angabe des Betreibers datenschutzkonform (Serverstandort Deutschland).
Fazit
Ich habe in diesem Beitrag versucht, ein paar Möglichkeiten aufzuzeigen, bei steigender Komplexität. Mein Tipp: Einfach beginnen, z.B. mit einem Etherpad, und sich dann langsam steigern!
Bei allen Kollaborations-Tools sollte man darauf achten, keine persönlichen Daten z.B. von SchülerInnen etc. preiszugeben.
Linktipps:
Ganz tolle Broschüre mit einer Sammlungen von Werkzeugen zum kollaborativen Arbeiten, den es auf der Seite auch als ausdruckbare Broschüre gibt: https://www.medien-in-die-schule.de/werkzeugkaesten/werkzeugkasten-kollaboratives-lernen-im-internet
Kollaborative digitale Tools – eine Sammlung von meinem Kollegen Thomas Moch auf seinem Blog lernsachen.blog: https://lernsachen.blog/workshops/kollaborative-digitale-tools
Eine tolle Zusammenstellung kollaborativer Tools (Toolsammlung mit Links zu den Seiten) sowie eine Sammlung von digitalen Pinnwänden mit Linksammlungen zum Unterricht (Padlets): https://medieninschule.de/?page_id=32559
Super Post, danke fürs Erarbeiten und Teilen!! Gebe das sehr gerne weiter!
Kleine Anmerkung: Office 365 aufgeführt ist -> hier kann ich OneNote auch sehr empfehlen.
Wikis nutze ich ebenfalls, ist aber im Prinzip, keine live Kollaboration.
Viele Grüße
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Vielen Dank – stimmt, Wikis sind nicht ganz live/synchron, es kann immer nur einer gleichzeitig schreiben, sonst gibt es Versionskollisionen. Wichtiger Hinweis!
Da Wikis ein sehr mächtiges Kollaborationswerkzeug für größere Projekte sind, in denen man wohl in der Regel nicht total live/synchron kollaboriert, sondern viel zeitversetzter arbeitet, lasse ich sie aber mal drin 🙂
Grundsätzlich ist „Kollaboration“ für mich tatsächlich nicht nur „synchron“ zu denken. Gerade bei kreativen Prozessen und individuellen Denkwegen sind asynchrone Prozesse oft von Vorteil. Schön ist, dass inzwischen viele Tools sogar mit synchronen Prozessen zurecht kommen.
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