Arbeitsblätter selbst erstellen – Tipps und Tricks

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Download: Tipp-Sammlung zum Erstellen von Arbeitsblättern mit einer Textverarbeitung am Beispiel Word (Skript)

Geeignete Programme – Klassiker bzw. Alleskönner

Um ein Arbeitsblatt selbst zu erstellen, verwendet man einerseits klassische Textverarbeitungsprogramme, z.B.

  • Microsoft Word: Am meisten verbreitet unter Lehrkräften, weswegen der Austausch der erstellten Materialien am unkompliziertesten ist. Word gibt es dabei für alle Betriebssysteme, nicht nur für Microsoft Windows! Also auch für MacOS oder iOS. An vielen Schulen sind Schullizenzen vorhanden, bitte nachfragen! Über Cornelsen gibt es außerdem spezielle Edu-Lizenzen (Office 365 Education).
  • OpenOffice Writer (kostenfrei): Die Kostenfreie Variante mit Stärken in langen, verzweigten Dokumenten (z.B. Abschlussarbeiten). Es gibt mittlerweile seit 2010 zwei Varianten: Apache OpenOffice sowie LibreOffice
  • Apple Pages: Die Apple-Variante, nur auf Apple-Geräten (MacOS sowie iOS für Tablets sowie iPhones) verfügbar (Apple Pages).

Manche KollegInnen erstellen ihre Arbeitsblätter auch mit Grafikprogrammen:

  • Microsoft Powerpoint (bzw. alternatives Präsentationsprogramm wie OpenOffice Impress oder Apple Keynote): Besonders geeignet für nicht zeilenorientierte Anwendungsfälle, also z.B. Mindmaps, Beschriftungsaufgaben
  • CorelDraw (bzw. alternative, vektororientierte Bildbearbeitungsprogramme): ähnlich wie bei Präsentationsprogramm lässt sich freier am Blatt gestalten, da hier ebenfalls nicht zeilenorientiert gearbeitet wird. Elemente sind an Rastern ausrichtbar. Ein komfortabler Umgang mit Zeichenelementen ist möglich.

Für zeilenorientierte Arbeitsblätter (z.B. Deutsch / Lesetexte) ist jedoch immer ein Textverarbeitungsprogramm zu empfehlen!

Mein Favorit aus der Kategorie „Alleskönner“ ist Word. Für nicht zeilenorientierte Inhalte reicht mir meistens Powerpoint aus. Das ist ja im Microsoft Office sowieso enthalten.

Tipp: Möchte man gleichzeitig noch eine Dateiablage oder Notizfunktion, bzw. handschriftlich in die Materialien hineinschreiben (entweder beim Erstellen z.B. Zeichnungen gleich per Hand machen oder später das Arbeitsblatt beispielhaft für die Klasse zum Mitschauen bearbeiten), ist Microsoft OneNote zu empfehlen, ebenfalls im Office enthalten!

Geeignete Programme – Spezialsoftware für Arbeitsblätter

Tipp: Noch schneller geht es natürlich mit Spezialsoftware, also Arbeitsblatt-Generatoren. Dabei gilt: Je spezialisierter das Tool, desto schneller ist prinzipiell ein Material fertig.

Kein Vorteil wo kein Nachteil: Manche Dinge gehen dafür mit Arbeitsblatt-Generatoren nicht. Die oben genannten Programme zur Text- und Grafikbearbeitung sind daher sozusagen die Alleskönner. Wendet man jedoch bestimmte Tricks an (z.B. häufige Schritte bereits als Vorlagen speichern), geht es auch damit sehr schnell!

Beispiele für Arbeitsblatt-Generatoren bzw. Spezialsoftware:

  • Worksheet Crafter: Generator für Arbeitsblätter in allen Unterrichtsfächern mit Schwerpunkt auf dem Bereich der Primarstufe (z.B. Lineaturen, Silbenanzeige, Lesetexte, Bildmaterial, Schriftarten, Materialfundus)
  • zabulo: Schwerpunkt Deutsch, Schriftspracherwerb, Rechtschreiben, DAZ/DAF, Sprachförderung, Sprachtherapie; Begriffe mit Hilfe linguistischer Suchfunktionen finden (z.B. zu Wortfeldern, zu einem bestimmten Buchstabenrepertoire, zu einer Rechtschreibbesonderheit) und flexibel anordnen, z.B. in Bild- oder Wortkarten, Spielen, Arbeitsblättern, Karten, Testbögen oder als digitale Übung für das Übungen am Computer
  • Tutory: Arbeitsblätter (nur online) erstellen, Schwerpunkt Sekundarstufe

Kleine, kostenlose Tools für Spezialbereiche:

  • Rechenblatt: Kostenloses, kleines Tool, um Aufgabenblätter zur Automatisierung der Grundrechenarten schnell zu generieren
  • Suchsel-Maschine: Suchsel schnell und einfach online generieren
  • Kreuzworträtsel-Designer KWRD: Kostenloser Kreuzworträtsel-Generator, mit dem Begriffe automatisch zu einem Kreuzworträtsel angeordnet werden können. Die erstellten Rätsel können entweder ausgedruckt oder als HTML-Seite (Rätsel im Browser lösbar) gespeichert werden
  • Lurs Minimator: Kostenloses Tool der Stiftung LegaKids für Kinder und Jugendliche mit Legasthenie: Beliebige Texte können in Leseschritte gegliedert werden (z.B. Silbe, Wort), um Betroffene bei der Blicksteuerung (Sakkaden) zu unterstützen. Die Texte können interaktiv am Bildschirm gelesen werden oder per gekennzeichnetem Ausdruck.
  • Ein ganz neues Tool ist https://worksheet.digital, Schwerpunkt Sekundarstufe:
    Aktuell ist es kosten- und werbefrei ohne Anmeldung im Browser nutzbar: Man kann ein Arbeitsblatt erstellen, per Link teilen und die Ergebnisse der Schüler:innen im Bereich Feedback wiederum sehen. Dazu ist nicht einmal ein Benutzerkonto nötig: Im Browser können Texte, Bilder, Formeln, Videos, Multiple-Choice-Elemente, Lückentexte, … zu einem Arbeitsblatt kombiniert werden. Jedes AB erhält dann einen eindeutigen Online-Link, unter den man es als Lehrkraft wieder aufrufen kann (speichern). Anschließen kann man evtl. gezielt für einzelne Gruppen (Klassen) Einladungslinks erstellen und verschicken. Beim Lehrkraft-Online-Link werden später auch die Bearbeitungen der Schüler:innen gespeichert.
    Wichtig: Aus Datenschutzgründen mit Pseudonymen arbeiten, nur freie Materialien verwenden und hochladen.

Kriterien für gute Arbeitsblätter:

  • Klar und übersichtlich strukturiert: nicht zu voll, aber den Platz wegen der Kopierkosten auch angemessen nutzen, klare Einteilung der Arbeitsbereiche
  • Im Primarbereich sollten sie einen Rahmen mit Kopfzeile (Name, Datum, Fach) haben, um den Aktionsbereich klar zu kennzeichnen. Das Fach sollte in den unteren Klassen am besten durch ein immer gleiches Piktogramm gekennzeichnet werden, damit das Einordnen der Arbeitsblätter später leichter fällt (z.B. ein „Buch“ für Deutsch/Lesen).

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  • Arbeitsblätter zum Einkleben im Heft müssen dagegen keinen Rand haben: Diese am besten vor dem Austeilen im Klassensatz mit dem Schneidegerät etwas zuschneiden. Schneidelinien helfen beim Basteln.

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  • Keine schmückenden Bilder, sondern nur solche, die den Inhalt des Blattes unterstützen (z.B. kein Elefant auf einem Mathe-Arbeitsblatt zur Deko).
  • Schulschriften besonders in den unteren Klassen verwenden. Im Laufe des Lehrerlebens lohnt die Anschaffung! Viele Schriften gibt es z.B. bei der Medienwerkstatt Mühlacker (empfehlenswert v.a.: Druckschrift, Schreibschrift, Mathe-Schrift)
  • Schriftgrößen beachten: Je jünger die Schüler, desto größer. Bei Kindern mit Förderbedarf oder Legasthenie etc. evtl. auch eher größere Schriftarten verwenden.
  • Primarbereich oder Leseanfänger: Zeilenumbrüche nach Sinnschritten einfügen, evtl. Silben kennzeichnen (Schriftfarbe alternierend schwarz – grau bzw. blau – rot)
  • Visuell klar abgegrenzte Inhaltsteile:
    Überschrift: große Schriftgröße, hervorgehoben
    Arbeitsanweisung: evtl. andere Schriftart, kleiner, vor dem Inhalt, evtl. mit Symbolen visualisiert (z.B. Stift-Symbol für Schreibaufträge)
    Text/Inhalt: immer gleiche Gestaltung, Schrift etc.

FAQ: 3 Arten zum Erstellen von Arbeitsblättern mit Rändern mit einer Textverarbeitung

Generell gibt es drei Arten, Arbeitsblätter mit Rahmen von Grund auf mit einer Textverabeitung (z.B. Word, OpenOffice) zu erstellen:

  1. Rahmen per Tabellenfunktion: Eine Tabelle mit zwei Zeilen und drei Spalten einfügen. Die erste Zeile wird die Kopfzeile, die zweite Zeile wird groß gezogen und wird der Inhaltsbereich. Die Zellen der zweiten Zeile müssen dann noch per „Zellen verbinden“ verbunden werden.
  2. Rahmenfunktion der Textverarbeitung nutzen: Meist findet man unter Datei > Seite einrichten > Karteireiter Seitenlayout > Rahmen … Möglichkeiten, verschiedenen Rahmen für das Dokument zu erstellen. Hier kann man neben einer einfachen Linie als Rahmen auch Sterne, Herzen, Eistüten, … auswählen (Dekoränder), die sich dann aber eher für Urkunden etc. eignen. Da auf diese Weise keine Kopfzeile entsteht, müsste man diese noch separat anlegen, idealerweise sogar in der Fußzeile und mit Hilfe der Zeichen-Werkzeuge, denn dann wird die Kopfzeile auf jeder Seite auch wiederholt.
  3. Zeichenfunktionen nutzen: Mit Hilfe der Zeichentools „Rechteck“ bzw „Textfeld“ zeichnet man die einzelnen Randelemente (einen ganz großen Rand um das Blatt, die einzelnen Elemente der Kopfzeile), gruppiert diese anschließend zu einem Element (rechte Maustaste auf die Form > gruppieren) und legt diese dann in den Hintergrund des Arbeitsblattes (rechte Maustaste auf die Form > in den Hintergrund/hinter den Text).

Bei mir am besten bewährt hat sich Methode 1, da sich Tabellen am feinsten konfigurieren lassen und schön ausrichtbar sind. Man kann auch in der Tabelle wiederum Tabellen anlegen.

Tipp: Falls die zweite Zeile (Inhaltszeile) immer auf die nächste Seite hüpft, die Zeile nach der Tabelle mit Schriftgröße 1 formatieren und den unteren Seitenrand des Arbeitsblatts auf sehr klein oder 0 stellen.

Tipp: Kostenlose Schulschriften (Achtung: nicht unbedingt auch kostenlos für die kommerzielle Nutzung!)

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Verschiedene Schriftarten für die Schule – eine Riesen-Arbeitserleichterung: teilweise kostenlos (Achtung: Nutzungshinweise beachten!), teilweise kostenpflichtig
  • Im Schriftartenpaket von zaubereinmaleins erstellt von Florian Emrich gibt es die Fibeldruckschrift Nord, eine Grundschuldruckschrift (normal, Rätselvarianten z.B. unten abgeschnitten, gespiegelt), verschiedene Liniendarstellungen, Rechenstäbe, Zeilen-Häuschen, Smilies, Uhren). Hier finde ich besonders die Grundschuldruckschrift schön (GruSchuDru).
  • Von Christian Urff gibt es ebenfalls eine kostenlose Druckschrift für die Grundschule, die Grundschrift: Diese findet man über die Homepage von Christian Urff sowie direkt beim Schriftenportal Fontlibrary/Grundschrift.
  • Bei manchen Spezialprogrammen zur Unterrichtsvorbereitung (z.B. beim Worksheet-Crafter) sind auch Schriften dabei!
  • Eine schöne Zierschriftart gerade zum Hervorheben von Überschriften, die etwas verspielt sein sollen, ist die Schriftart „Organge juice“, kostenlos für die nicht-kommerzielle Nutzung.

Eine sehr umfangreiche Sammlung von Schriften unter freier Lizenz für die Grundschule hat @grundschulmann beim ZUM-Grundschul-Lernportal zusammengestellt (Achtung: Manchmal muss der Name des Urhebers aber trotzdem genannt werden!): https://grundschullernportal.zum.de/wiki/Grundschulschriften

Tipp: Spezialschriften

Spezialschriften beschleunigen das Erstellen von Arbeitsblättern enorm, da sie die gewünschten Piktogramme über die Tastatur verfügbar machen: Tipps man auf eine Taste, erscheint z.B. ein Euro-Zeichen oder nicht nur ein Buchstabe, sondern auch noch das passende Anlautbild. Zu jeder Spezialschrift gibt es eine Anleitung, in der man findet, wo sich welches Zeichen versteckt (nicht verlieren und immer mit sichern!).

  • Zum Erstellen von Kompetenzprofilen oder Lernstandsrückmeldungen benötigt man häufig verschiedenste Smilies. Eine Riesen-Smiley-Sammlung bietet die kostenlose Schriftart „Rostros y emociones“. Sie ist kostenlos für den privaten Gebrauch.

Noch ein paar (allerdings) kostenpflichtige Angebote:

  • Möchte man für das Lesenlernen (ähnlich der Anlauttabelle für das Schreibenlernen) die Anlautbilder der Fibel auch in Lesetexten darstellen, gibt es die Anlautschriften von paedalogis zu (fast) jeder existierenden Fibel-Bildkombination. Im Paket der Anlautschriften ist außerdem eine Handzeichenschrift für Kinder enthalten, die Handgesten zur Unterstützung des Schriftspracherwerbs benötigen (Inklusion, Förderschulen, Therapie).
  • Viele tolle weitere Schriftartenpakete, die die Arbeit sehr erleichern, findet man bei der der Medienwerkstatt Mühlacker, davon sind die Mathe-Schriften besonders empfehlenswert. Mit den Mathe-Schriften kann man superschnell Rechenaufgaben per Tastatur tippen, Zahlenstrahle oder Euro-Zeichen einfügen etc.

Schriftarten lädt man auf den Computer herunter und entpackt sie evtl. (falls es sich um eine zip-Datei handelt). Im Folgenden muss man Sie einmal installieren (je nach Betriebssystem geht das unterschiedlich: Unter Windows: Klick mit der rechten Maustaste auf die ttf-Datei > Installieren). Dann werden Sie autoamtisch ins Schriftartenverzeichnis des Computers kopiert und stehen allen Anwendungen auf diesem Rechner zur Verfügung (z.B. Textverarbeitung, Präsentationsprogramm etc.).

Achtung: Auf einem anderen Rechner müssen sie ebenfalls erst installiert werden. Bei einem Rechnerneukauf immer das Schriftartenverzeichnis mit sichern (C:\Windows\Fonts), sonst verliert man seine ganzen Schulschriften!

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