Classroom Management im Förderschwerpunkt Sprache: Was gehört zur alltagsintegrierten Sprachförderung in jedes Klassenzimmer?

Kostenloser Download der Karten, Symbole, Piktogramme, Satzstarter etc. (zip-Datei) (über Reinhardt-Verlag, Download zum Buch „Sprachförderung im inklusiven Unterricht“)

Kleine Helfer für den Unterricht – große Wirkung für die Kinder!

Im Sinne der alltagsintegrierten Sprachförderung und des Unterrichtsprinzips „Primat der Sprachlernprozesse“ lebt effektive Umsetzung von Sprachförderangeboten davon, in jede Unterrichtsstunde immer wieder sprachliche Lernangebote zu integrieren: Steter Tropfen höhlt den Stein! Wenn eine grammatikalische Zielstruktur über eine bestimmte Zeit täglich angeboten wird, ist die Chance, dass ein Alltagstransfer erfolgt und diese erworben wird einfach am höchsten. Das ist auch der Vorteil einer unterrichtlichen, täglichen Sprachförderung vs. einer einmal wöchentlich stattfinden externen Förderung oder Therapie.

Um dies ökonomisch und v.a. pragmatisch im Unterricht umzusetzen, unterstützen kleine Helfer, die immer in der Nähe des Pults im Klassenraum verfügbar sind und spontan in jeder Unterrichtsstunde und von jeder Lehrkraft der Klasse zur Visualisierung und Unterstützung bei sprachlichen Förderangeboten eingesetzt werden können.

Idealerweise sollten die Hilfen schulweit einheitlich eingesetzt werden und in jedem Klassenraum in Tafelnähe z.B. in einem Kistchen vorhanden sein.

Kopiervorlagen zuden Materialien finden Sie in den kostenlosen Downloads zu folgenden zwei Veröffentlichungen:

1. Artikelhilfen als Piktogramme, Karten oder Symbole

Artikel müssen beim Wortschatzerwerb quasi mitgelernt werden, da sie im Deutschen kaum regelmäßig gebildet werden. Daher sollten diese stets visualisiert werden. Das kann mit Hilfe von klebenden/magnetischen Farbpunkten, Artikel-Wortkarten, Handgesten, Symbolen etc. passieren:

Downloads: z.B. Handzeichengesten als Piktogramm, Artikel-Wortkarten, Artkel-Farbkärtchen, Artkel-Piktogramme mit Symbolen

Die Gesten zu den Artikel lehnen sich an das Spiel „Schere – Stein- Papier“ (auch knoblen, Schnipp-Schnapp, …) an.

Die Artikelhilfen bieten sich dann auch an, um in Phasen der Wortschatzklärung auch einmal kurze metasprachliche Phasen einzubauen und z.B. Wortfelder nach Artikeln zu sortieren, um das Bewusstsein für diese grammatikalische Struktur im Deutschen zu schaffen. Dies ist besonders für mehrsprachige Kinder oft wichtig, denn in vielen Herkunftssprache gibt es keine Artikel!

Anwendungsbeispiel: Clustern eines Wortfelds nach Artikel bzw. Genus – metasprachliches Arbeiten!

2. Satzstarter-Karten

Satzstarter helfen gerade schwachen SchülerInnen, ihre Gedanken zu formulieren. Sie können gentzt werden, starke SchülerInnen müssen das aber nicht tun. Zusätzlich kann man mit Verbvisualisierungen arbeiten (roter Strich), wenn es gerade um die Verbstellung im Satz geht (Hauptsatz: Verbzweitstellung, Nebensatz: Verbendstellung).

In den Downloads findet sich eine Zusammenstellung im Unterricht häufig benötigter Satzstarter:

Download:s Häufig benötigte Satzstarter als Karten für den Unterricht

Auch Satzstarter für sprachliche Rituale, z.B. Morgenkreis („Mir geht es heute gut, schlecht (etc.), weil …), zur Lernreflexion („Ich bekomme einen Stern, weil …“; „Für mich war es leicht/schwer, weil …“), sind empfehlenswert und in der Downloadvorlage enthalten.

3. Utensilien zur Sprachförderung mit Bildern: Pfeile, Zeigestab, Schablonen & Co

Im Unterricht werden viele Bilder genutzt. Das sollte reflektiert geschehen, denn diese bieten zahlreiche Möglichkeiten für die Sprachförderung, wiederum in allen Unterrichtsfächern: Statt diese einfach zu zeigen, kann man z.B. schrittweise aufdecken, mit Lupen oder Schablonen auf Details hinweisen oder Zeigestäbe verwenden, wenn Kinder Bilder selbst erläutern. Derartige Dinge sollten ebenfalls vorne im Klassenzimmer bereit stehen!

Utensilien zur Sprachförderung mit Bildern: Schablonen, Abdeckungen, Masken, symbolische Lupe, Zeigestab, …

Das Arbeiten mit Schablonen lässt sich übrigens auch am Whiteboard digital umsetzen, z.B. mit Hilfe des Werkzeugs „Spotlight“ der Tafelsoftware des SMART Boards:

Beispielhafte digitale Umsetzung der Schablonentechnik mit einem SMART Board

4. Spiegel, Schnittbilder im Kontext Ausspracheförderung und Lautbildung

Im Rahmen des Spracherwerbs oder auch Schriftspracherwerbs sind zusätzlich z.B. Handspiegel sehr hilfreich, mit denen die Kinder ihr eigenes Mundbild beoachten können. Im Rahmen von Buchstabeneinführungen empfiehlt es sich auch, laminierte Schnittbilder vom Mundbereich verfügbar zu haben, um die Lautbildung im Mund visualisieren zu können.

Downloads: Schnittbilder zur Visualisierung des Artikulationsorts von Lauten, z.B. im Rahmen von Buchstabeneinführungen

Gutes Gelingen bei der Verwendung der Materialien!

Weiterführende Literatur:

Reber, K./Schönauer-Schneider, W. (2/2020): Sprachförderung im inklusiven Unterricht. Ernst Reinhardt Verlag, München/Basel. Verlagsinfos zum Buch, Download zum Buch (zip-Datei)

Arand, B./Reber, K./Schlamp-Diekmann, F. (3/2020): Sprachliche Bildung und Sprachförderung in der Schule. Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik e.V. (dgs), Berlin. Bestellung und Download unter http://sprachfoerderung.dgs-ev.de.

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