In der Praxis Sprache 3/2019 ist mein Artikel „Film ab! Mit Trickfilmen, Erklärvideos & Co Sprache fördern“ schienen!
Im Artikel werden verschiedene Techniken, einen Trickfilm oder ein Erkärvideo zu erstellen, anhand eines Beispiels vorgestellt und dazu geeignete Software bzw. Apps benannt:
Hier eine Kurzübersicht der Techniken, jeweils mit meiner Lieblings-Software/App (wenn nicht anders vermerkt: App für das iPad; wobei auch für die anderen Betriebssysteme i.d.R. Alternativen existieren):
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Realdreh: Mit der Kamera eine Szene direkt einfangen. Software/App: Kamera (alle Betriebssysteme) |
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Folien-/Legetechnik: Ein mit Stab- oder Folienfiguren gespielte Geschichte wird mit der Kamera direkt abgefilmt. Software/App: Kamera (alle Betriebssysteme) |
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Greenscreen-/Bluescreen-Technik: Eine Szene wird zunächst vor einem grünen/blauen Tuch gedreht. Die Software/App ersetzt anschließend automatisch alles Grüne/Blaue durch ein bestimmtes Bild oder Video. Software/App: Green Screen by Do Ink |
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Studio-Technik: Statt eines echten Nachrichtenstudios wird per Greenscreen-Technik ein virtuelles Nachrichtenstudio simuliert. Software/App: TouchCast Studio |
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Stopmotion-Technik: Aus vielen Einzelbildern wird ein Film zusammengesetzt (Illusion von Bewegung): Figurbewegung – Foto – Figurbewegung – Foto – usw. (minimale Bewegungen). Software/App: Stop Motion Studio (auch Android) |
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Puppentheater: Mit Hilfe einer Puppentheater werden einzelne Figuren, am einfachsten per Fingergesten (ziehen, wischen, …) am Tablet, direkt und einfach animiert. Software/App: Puppet Pals HD |
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Digitale (Einzel-)Animation: Einzelne Elemente oder Figuren werden per Einzelbildzeichnungen (Sprites), Animationspfade oder mit Animationseffekten bewegt. Software/App: Powerpoint (Windows, Android, iOS, MacOS) |
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Zeichentrick-Technik: Eine Bewegung wird in Teilschritten durch viele Einzelbildzeichnungen abgebildet – sehr aufwändig! Software/App: Animatic |
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Videoscribe-Technik: Per Software wird automatisch eine Whiteboard-Animation erstellt (Strichzeichnungen werden Schritt für Schritt gezeichnet, eine Hand räumt Elemente und Karten ab). Software/App: VideoScribe Anywhere oder per Realdreh mit echten Wortkarten und Händen 🙂 |
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Whiteboard-Technik: Mit Hilfe geeigneter Erklärvideo-Software Erklärvideos digital erstellen, z.B. digitale Handschrift, Überblendungen, schrittweises Einblenden. Software/App: Powerpoint (Windows, Android, iOS, MacOS) |
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Screencast/Slidecast: Bildschirmvideos drehen (Bildschirm abfilmen, vgl. bei Fotos Screenshot), um z.B. die Bedienung einer Software zu erläutern, eine Präsentation abzufilmen. Software/App: OBS Studio (Windows, MacOS, Linux) |
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Personen und Gegenstände zum Sprechen bringen: Fotos evtl. mit einem Gesicht versehen, Sprache aufnehmen und dann sprechen lassen (abspielen). Software/App: ChatterPix Kids, Puppet Pals 2 |
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Zeitraffer/Zeitlupe: Videos schneller (z.B. Pflanzenwachstum) oder langsamer (z.B. Bewegungsstudien Sport) als in echt abspielen. Software/App: iMovie, Microsoft Movie Maker (Windows) |
Videoschnitt- bzw. -bearbeitungssoftware vgl. weiter unten in diesem Beitrag! Weitere Software/App-Tipps finden sich auch in meiner App-Liste „Apps für Schule und Therapie“.
In der Materialsammlung zum Artikel finden sich Linktipps zu hilfreichen Broschüren, Video-Beispielen im Netz sowie ein App-Verzeichnis.
Im Folgenden stelle ich – über den Artikel hinausgehend – noch didaktisch-methodische Ideen zum Filmdreh selbst vor:
1. Ideenfindung: Welchen Film könnte ich drehen?
Um mit Schülern einen Film zu erstellen, startet man mit einer Ideensammlung, z.B. in Form einer Mindmap. Sinnvoll ist auch eine Wortschatz-Vorentlastung zum Thema (z.B. als vorbereitende Hausaufgabe).
Filmgattungen/Genres
- Fantasy: Feen, Elfen, Zwerge, Trolle, Drachen, Hexen, Zauberer, ….
- Komödie: Tolpatsche, Clownerei, Streiche, Missverständnisse, Stimmung, …
- Action: Superheld, Polizei, Feuerwehr, Autos, …
- Science-Fiction: Aliens, Raumschiffe, Planeten, Zukunft, Roboter, Astronauten, Superhelden, …
- Horror: Gespenster, Vampire, Monster, Aliens, Schockeffekte, Grusel, …
- Romanze: Mädchen, Jungs, Liebe, Landschaften, Urlaub, …
- Tutorial: Köche, Handwerker, Sportler, Tiere, …
- Historienfilm: Kostüme, historische Figuren, Berühmtheiten, …
- Dokumentarfilm: Menschen, Tiere, Naturphänomene, …
Inspirationen
- Alltagsbeobachtungen
- Geschichtenwürfel verwenden
- Quatschgeschichten
- Fantasiegeschichten
- Besondere Figuren, Kulissen und Requisiten ausdenken
Ideen zu Figuren
Gerade aus Knete lassen sich tolle Dinge kreieren oder hilfreiche Dinge bauen (z.B. Halterungen und Stative):
Ideen zu Kulissen
Neben Plakaten, Postern, eigenen Fotos, … lassen sich auch alte Schuhkartons kreativ weiterverwenden:
Tipps und Tricks
– Ungewöhnliche Requisiten auf Flohmärkten suchen!
– Mit einem kurzen Film mit wenig Figuren starten!
– Themen wählen mit persönlichem Bezug!
– Figuren mit Charakter verwenden: Besonderheiten, Angewohnheiten, Aussprüche, Hobbies, Gewohnheiten, …
Sprachfördertipps 1: Schwerpunkt Wortschatz
- Wortschatz vorentlasten: z.B. zu den geplanten Filmfiguren Wörterclouds oder Mindmaps erstellen und passende Wörter in verschiedenen Wortarten sammeln (z.B. Räuber Schabernack: Pistole, Säbel, Hut, …; schleichen, überfallen, schwindeln, …; frech, listig, zerrissen, …); evtl. vorher zeichnen und Zeichnung beschriften
- Wortschatz klären: Nach Wörtern fragen – Was ist eigentlich …? Mehrere Schüler erklären und erzählen lassen
2. Drehbuch und/oder Storyboard erstellen
Pro Gruppe sollte dann ein Drehbuch den roten Faden konkretisieren, bestehend aus einer Skizze der Szene (evtl. präzisiert durch zusätzliche Beschreibungen), den gesprochenen Text (wörtlich) sowie je nach Film nötige Materialien bzw. Notizen zu Besonderheiten.
Hilfreich für niedrigere Jahrgangsstufen ist die Visualisierung mit Hilfe eines roten Fadens, an den Einzelkarten zu jeder Szene gelegt werden. Passende Satzstarter für die jeweilige Phase der Geschichte (z.B. „Plötzlich …“ beim Höhepunkt) erleichtern das Formulieren des Drehbuchs. Eine Visualisierung der Geschichten im Sandkasten und das Anbringen von Sprechhilfen (z.B. Sprechblasen oder Wortschilder an Zahnstochern) hilft schwächeren Erzählern.
Spannungsbogen beachten
Eine gute Geschichte hat eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss mit Pointe.
Gut geplant ist halb gedreht
Drehbuch: Beschreibung der Handlung, Diagloge, evtl. Materialien, TODOs, …
Storyboard:
- Comicartige Skizzen aller Szenen: Keyframes
- Perspektive: Totale, Halbnahe, … und Beschreibung der Szene
- Dialoge: aufschreiben; Sprecher? Stimme verstellen?
- Soundeffekte: Hintergrund, Musik, Geräusche (selbst gemacht, fertige)
Verschiedene Perspektiven einplanen
Sprachfördertipps 2: Schwerpunkt Erzählförderung und Grammatik, Schriftsprache
- mit Hilfe eines roten Fadens und angelegten Karteikarten die Geschichtenstruktur visualisieren; einfache Geschichte
- einfache Geschichten mit W-Fragen strukturieren:
Anfang: Wer? Wo? Wann?
Hauptteil: Was ist passiert?
Schluss: Wie war es? - Schreibpläne als erste Skizzen der Geschichte erstellen
- Erzählen der Geschichte üben: Dialoge mit verteilten Rollen proben und anpassen, auswendig lernen, im Sandkasten ausprobieren, im Rollenspiel üben und evtl. schon filmen
- Evtl. Satzstarter oder Impulse im Drehbuch verwenden/markieren
- Schriftsprachliche Formulierung des Drehbuchs
3. Der Filmdreh: Es geht los!
Je nach verfügbarer Technik werden dann parallel oder nacheinander von den Gruppen die Szenen gefilmt. Hier empfiehlt es sich, die Rollen in der Gruppe(narbeit) klar zu verteilen (Kameramann, Regisseur, Sprecher, …).
Steht nur ein Gerät (z.B. Klassen-Tablet) zur Verfügung, hat das übrigens den Vorteil, dass für den Filmschnitt die Daten nicht auf einem Gerät zusammengesammelt werden müssen. In diesem Fall könnte die Arbeit am Film versetzt und z.B. parallel zu anderen Unterrichtsinhalten bzw. in offenen Phasen (Wochenplan, Freiarbeit, …) stattfinden.
Ein Vorteil des Mediums Film ist, dass die Schüler von sich aus motiviert sind, Sprachanteile mehrfach optimal aufzunehmen, da sie von sich aus ein perfektes Ergebnis wünschen. Im Sinne einer prozessorientierten Didaktik werden die einzelnen Phasen der Planung, Formulierung und Reflexion dadurch mehrfach durchlaufen. Möchte man schnell zu einem Ergebnis kommen, kann man alternativ auch nach dem Prinzip „one shot“ arbeiten: Jede Szene wird nur einmal gefilmt und so verwendet, wie sie dann eben ist.
Aufgaben/Rollen beim Film
Filmprojekte sind im Unterricht auch deshalb so toll, weil jede(r) gemäß seiner Interessen und Stärken seine Aufgabe im Team finden kann:
- Drehbuchautor/Drehbuchautorin
- Regisseur/Regisseurin
- Kameramann/Kamerafrau
- Runner/Helfer (Dinge holen, Requisiten, organisieren)
- Schauspieler/Schauspielerin
- Evtl. Komponist/Komponistin
- Evtl. Tontechniker/Tontechnikerin
- Evtl. Maskenbildner/Maskenbildnerin bzw. Stylistin/Stylistin
- Evtl. Szenenbildner/Szenenbildnerin
- Evtl. Choreograf/Choreografin
- Cutter/Cutternin
Nützliche Filmkommandos am Drehort
- Ruhe, bitte!
- Ton ab! – Ton läuft!
- Kamera ab! – Kamera läuft!
- Musik ab! – Musik läuft!
- Action! – Cut!
Drehtipps
- 180-Grad-Regel: Kameraeinstellungen nur von einer Seite innerhalb einer Szene, damit die Personen zum Beispiel immer in die gleiche Richtung blicken bzw. laufen etc.
- Mit mehreren Kameras drehen, um dann verschiedene Perspektiven im Wechsel beim Schnitt nutzen zu können, Wechsel der Perspektiven im Drehbuch planen
- Wenn eine Szene nicht so toll geworden ist, evtl. über Alternativen nachdenken: weite Einstellung, Person von hinten, Person nur hörbar
- Master-Shot drehen: einmal die ganze Szene aus weiter Perspektive drehen: ausprobieren, später zum Hineinschneiden verwendbar, Backup, Probedreh
- Wegschnitte drehen: Einstellungen auf Gegenstände oder Details, um sie später zur Überbrückung hineinzuschneiden (schlechte Bilder überspielen)
- Bildgestaltung nach dem Goldenen Schnitt: Personen oder Objekte nicht mittig positionieren, sondern das Bild im Verhältnis 2:3 aufteilen
Kameratechniken
- Horizontalschwenk: Kamera bleibt an ihrem Ort, schwenkt aber von links nach rechts oder umgekehrt
- Vertikalschwenk: Kamera bleibt an ihrem Ort, schwenkt aber von oben nach unten oder umgekehrt
- Zoom: Kamera still halten und per Zoomfunktion näher an das Motiv kommen
- Kamerafahrt: Kamera gleitet durch die Szene (z.B. Bürostuhl)
- Parallelfahrt/Tracking: Kamera folgt einer Figur und fährt parallel mit
- Dolly-Zoom: Hineinzoomen, wobei die Figur immer den gleichen Bildbereich ausfüllt, was dadurch erreicht wird, dass die Kamera in der entsprechenden Geschwindigkeit näher kommt
Tontipps
- Hintergrund-Ton-Aufnahme erstellen, falls an einem Ort Hintergrundgeräusche bestehen: 1 Minute nur Hintergrund aufnehmen, um dies beim Schnitt später verwenden zu können
- Toneffekte mit Alltagsgegenständen nutzen: z.B. Feuerknistern mit Papierknüllen, Pferdehufe mit Kokosnüssen, Regen mit Körnern, Donner mit Alufolie, …
- Hallende Räume vermeiden, evtl. dämpfen, z.B. mit Decken
- Bei Interviews wirklich nur den Interviewten sprechen lassen, nicht reinplappern
- Nachvertonung nutzen
Sprachfördertipps 3: Schwerpunkt Aussprache, Stimme, Rhethorik und Kommunikation
- Wert auf klare, hochsprachliche Aussprache legen: eigene Aussprache und Stimme mit ersten Videodrehs aufnehmen, selbst kennen lernen und reflektieren (Eigen- und Fremdreflexion, „Ich fand gut, dass du …“; falls der Schüler Tipps bekommen möchte: „Du könntest noch …“)
- Deutliche Aussprache fördern: Sprechen mit einem Korken
- Verbale, paraverbale (Stimme, Intonation, Prosodie, …) und nonverbale (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Raumnutzung) Kommunikation proben und beachten (z.B. ausprobieren unter der Dusche, vor dem Badspiegel, mit dem eigenen Smartphone filmen)
- Mit verschiedenen Stimmvarianten und verstellter Stimme sprechen
- Drehperspektiven, Raumplanung (Distanz und Proxemik) und Körperhaltungen bewusst einsetzen
4. Tipps zur Technik beim Dreh
Kamera
Als Kamera kann man verschiedene Grundgerätetypen nutzen – irgendeine ist immer zur Hand! Gerade die heutigen Smartphones und Tablets (der Schüler) verfügen meist auch schon über gute Kameras. Werden diese in der Schule genutzt, hat das den Vorteil, dass der Transfer in den Alltag leicht fällt – und umgekehrt.
Beleuchtung
Für das Filmen an sich empfiehlt sich v.a. die Verwendung eines Stativs, wobei dies durchaus Marke Eigenbau sein kann. Die Beleuchtung sollte gleichmäßig, idealerweise mit diffusem Licht sein, so dass keine Schatten entstehen (z.B. Schreibtischlampen mit durchlässigem Papier davor, billige Fotostudio-Leuchten).
- Möglichst 3-Punkt-Beleuchtung (drei Lichtquellen), um die Szene gut auszuleuchten
- Diffuses, indirektes Licht verwenden, um Schatten zu vermeiden (z.B. Lampen indirekt leuchten lassen, mit dünnem Papier ankleben, Reflektorbänder verwenden (aus spiegelnder Folie)
- Ohnehin verfügbare Lampen verwenden: Schreibtischlampen, Lichterketten, Bau-Scheinwerfer, Beamer …
Stative
Damit die Filme nicht verwackelt sind und insbesondere Stopmotion-Filme professionell aussehen, empfiehlt sich die Verwendung eines Stativs. Das muss kein teueres, gekauftes sein! Je nach Geräteklasse lassen sich verschiedene Ideen umsetzen:
- Stativ aus vier Flaschen bauen: unter jede Ecke des Tablets eine Flasche stellen
- Selfie-Stick
- selbst gebauter Selfie-Stick (Smartphone an einem Stock befestigen)
- (kleines) Gorilla-Stativ mit biegbaren Füßen
- professionelles Kamera-Stativ
- professionelle Tablet-Halterung
- selbst gebaute Tablet-Halterung:
- Trickbox, z.B. nach einer Idee von Laura Cau oder des Medienzentrums Limburg-Weilburg
- Kamishibai als Halterung für die Kulissen
Mikrofon
Evtl. lässt sich die Tonqualität noch durch ein externes Mikrophon steigern, wobei die eingebauten hochwertiger Tablets und Smartphones ausreichen, besonders wenn man für die Aufnahme nahe herangeht. Meist genügt das eingebaute Mikrofon der Kamera!
Tipp:
Wie man iPhone und iPad optimal nutzen kann erläutert Fachberater IT Thomas Moch auf seinem Blog https://lernsachen.blog: „Professionelle Filme mit iPhone und iPad“: https://lernsachen.blog/2019/02/01/professionelle-filme-mit-iphone-und-ipad
5. Videoschnitt und Nachbearbeitung
Der Schnitt erfolgt entweder durch die Schüler, bei jüngeren Kindern evtl. auch durch die Lehrkraft selbst mit Hilfe eines Videoschnittprogramms. Besonders einfach zu bedienen und daher für die Schülerhand oder auch Versuchsdokumentationen, Portfolioarbeit etc. zu empfehlen ist „Adobe Spark Video“.
Meine Lieblingsprogramme sind:
- Am Mac: iMovie (bisher für meine Filmprojekte völlig ausreichend, Stärke einfache und intuitive Bedienung, professionelles Ergebnis)
- Am iPad: iMovie (hat etwas weniger Funktionen als die Mac-Version) oder auch Adobe Spark Video (um schnell einen Zusammenschnitt verschiedener Schnipsel zu machen, ohne explizit mit Vidoe- und Ton-Spuren zu arbeiten)
- Unter Windows: Microsoft Movie Maker (sehr einfach zu bedienen)
Eine Zusammenstellung weiterer Software findet sich bei Wikipedia im Artikel zu Videoschnittsoftware.
Tipps:
– Übergänge: professionell meist nur Schnitt, Überblendung genutzt
– Evtl. Farbkorrekturen vornehmen, weitere Spezialeffekte eher sparsam verwenden
Die Programme lassen i.d.R. eine Vertonung im Nachhinein zu, d.h. nach dem Schnitt wird die Tonspur in Ruhe eingesprochen, während das Video abgespielt wird.
Soll Musik verwendet werden, sollte man darauf achten, freie oder gar selbst komponierte Titel zu verwenden:
- Musik z.B. über www.opensourcemusic.com
- Geräusche z.B. über www.freesound.org
Am Schluss kann das fertige Video in verschiedenen Qualitäten (klein für Mails, groß für die Kino-Projektion) exportiert werden.
Sprachfördertipps 4: Metasprache und Sprachreflexion, Sprachverständnis
- Metasprache: Aufnahmen kritisch reflektieren: Welche Szene ist die Beste und warum? Was schneiden wir heraus und warum?
- Sprachverständnis: Sind die Szenen verständlich? Was habe ich verstanden? Kam es zu Missverständnissen? Nachfragen zu unklaren Passagen (Monitoring des Sprachverstehens)
6. Und das Wichtigste: Premiere!
Als Höhepunkt erfolgt dann die Präsentation, evtl. erst einmal mit dem Ziel der Reflexion und nochmaligen Überarbeitung in der Klasse, später dann vor größerem Publikum. Hier kann auch nochmal auf sprachliche Aspekte eingegangen werden, was den eigentlichen Vorteil dieses Mediums im Förderschwerpunkt Sprache zeigt: Gesprochenes bleibt verfügbar und wird dadurch überhaupt erst vertieft reflektierbar.
- Präsentation des Films vor Publikum
- Einholen von Feedback und Reflexion
- Evtl. Überarbeitung des Films
- Evtl. Veröffentlichung des Films (Achtung: Rechte!)
7. Veröffentlichung
Besonders falls das Video veröffentlicht werden soll, müssen rechtliche Aspekte beachtet werden (verwendete Fotos, Musik, …; Stimmen und Bilder von Schülern nur mit Einverständnis der Eltern).
Rechtliche Aspekte
- Hausrecht: kein Dreh ohne Erlaubnis in Privatgebäuden etc.
- Recht am eigenen Bild: Personen nur mit deren Einverständnis Filmen
- Urheberrecht: v.a. bei verwendeten Bildern, Musik und Materialien keine fremden Dinge verwenden
- Datenschutz: Einverständnis der Eltern
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Empfehlungen
- freie Materialien verwenden, Lizenz „Creative Commons“
- Bilder: evtl. Gesichter verpixeln (z.B. mit Sensarea), Verfremdungstechniken einsetzen (z.B. mit Software zur Bild- und Videobearbeitung oder mit ToonCamera); freie Bilddatenbanken nutzen, z.B. https://pixabay.com
- Ton: evtl. Stimmverfremder nutzen, z.B. mit Audacity (Tonhöhe verändern sowie Effekte nutzen), VoxMorph oder My Monster Voice
- Musik: freie Musik z.B. über www.opensourcemusic.com
- Geräusche: freie Geräusche z.B. über www.freesound.org
App-Empfehlungen vgl. meine Appliste „Apps für Schule und Therapie“, Abschnitte „Veröffentlichen: Ins Internet stellen“ oder „Videoschnitt“
Literaturhinweis: Zugang zum Fachartikel in der Praxis Sprache:
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